Junglehrer/innen nehmen Herausforderungen an die Schule an

11.04.2000
Die ca. 300 Lehrerinnen und Lehrer beim „Tag der jungen Lehrerinnen und Lehrer“ des VBE sind ein eindeutiger Beweis für das Engagement und die Innovationsbereitschaft junger Lehrerinnen und Lehrer

„Die ca. 300 Lehrerinnen und Lehrer beim „Tag der jungen Lehrerinnen und Lehrer“ des VBE sind ein eindeutiger Beweis für das Engagement und die Innovationsbereitschaft junger Lehrerinnen und Lehrer. Es beweist zudem, die Lehrerinnen und Lehrer nehmen die Herausforderungen an die Schule für Bildung und Erziehung der Schüler/innen weiterhin an. Diese Lehrer/innen haben mit Recht auch Erwartungen an die in der Politik für Bildung und Erziehung Verantwortlichen. Der VBE kritisiert, dass die Landesregierung auf die Leistungsbereitschaft der Lehrer/innen mit unsozialen Arbeitsbedingungen antwortet. So werden Lehrer/innen in NRW zu Beginn ihrer Dienstzeit mit ¾ Beschäftigungsverträgen eingestellt und müssen zusätzlich in irgendwelchen berufsfremden Nebenjobs ihren Lebensunterhalt sichern. Gleichzeitig sehen sich diese Lehrer/innen durchweg Klassen gegenüber, in denen 30 Schüler/innen und mehr eine ihren Förderbedürfnissen entsprechende individuelle Förderung erwarten.

Lehrer/innen sehen sich vermehrt einer in Leistung und Sozialverhalten heterogenen Schülergruppe gegenüber, die immer mehr Individualisierung und Differenzierung der Lernprozesse voraussetzen. Sie arbeiten dabei in den meisten Fällen unter unzureichenden räumlichen Verhältnissen und ohne die erforderlichen Lern- und Lehrmittel, die für einen an modernen Erkenntnissen ausgerichteten Unterricht erforderlich sind. Sie sollen zudem Schüler/innen in die neuen Medien einführen, ohne die erforderliche Hardware und aufgabenangemessene Software zu besitzen und auf die neuen Medien vorbereitet zu sein.

Zum Auftakt des „Tag der jungen Lehrer und Lehrerinnen in NRW“, an dem sich über 300 Lehrer/innen zur fachlichen Fortbildung und Praxisqualifizierung treffen, fordert der VBE die Schulministerin und die von ihr mitzuvertretende Landesregierung auf, die Arbeitsbedingungen für Lehrerinnen und Lehrer so zu verbessern, dass eine erfolgreiche Förderung von Kindern und Jugendlichen nicht länger frommer Wunsch bleibt.

Das bedeutet für den VBE:  Alle Lehrer/innen sind unter Beachtung der gerichtlichen Entscheidungen mit voller Stundenzahl einzustellen, Teilzeitbeschäftigung muss der Freiwilligkeit unterliegen.

 Lehrer/innen müssen ihre Ausbildung abschließen können, ohne durch den bedarfsdeckenden Unterricht zusätzlich belastet zu werden und auf die entsprechende fachliche Betreuung in dieser wichtigen Ausbildungshase verzichten zu müssen.

 Sofortige Beseitigung der völlig unübersichtlichen Einstellungstöpfe, zugunsten einer festen Stellenreserve an der einzelnen Schule und festen Einstellungsverträgen für die Berufsanfänger.

 Umgehende Arbeitsentlastung für Lehrer/innen, da durch die Arbeitszeituntersuchung nachgewiesen wurde, dass Lehrer/innen durchgängig mehr arbeiten als andere Berufsgruppen im öffentlichen Dienst.

Wenn Schule und Bildung Priorität haben, muss das auch in der Schul- und Haushaltspolitik des Landes erkennbar werden. Die Antwort ist die Ministerin bisher schuldig geblieben“, so Udo Beckmann, Vorsitzender des VBE-NRW, der größten Lehrergewerkschaft im DBB, gegenüber der Presse.

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